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Chronik der Preußen

Schon vor 1985, dem Gründungsjahr der „Preußen des Polizeichores Frankfurt am Main e.V.“, trat der Polizeichor im In- und Ausland mit einem großen Repertoire an Frankfurter Folklore auf.

Botschafter für Frankfurt und die Polizei...

Bei Konzerten in Amerika, Brasilien, Berlin, Hamburg oder Ulm, war er Botschafter für unser schönes Frankfurt und seine Polizei. Der damalige Vorsitzende, Herr Siegfried Manke, staffierte einige Chorsänger, dank guter Beziehungen des 2. Vorsitzenden, Herrn Jürgen Hölscher zum Frankfurter Schauspielhaus, mit Preußen-Uniformen aus dem dortigen Kostümfundus aus. Für eine Fotosession für das Cover einer Folklore -Musik -Cassette des Polizeichores, marschierten Chormitglieder vom Schauspielhaus zur Hauptwache. Aus der Fotoidee entstand eine Gruppe, die sich fortan auf Frankfurter Folklore spezialisierte und diesen Part des Polizeichores Frankfurt am Main e.V. übernahm.

Die Preußentruppe ward geboren...

Die Preußentruppe des Frankfurter Polizeichores war damit, obwohl es noch niemand ahnte, geboren. Dank einer aus der Chor-Kasse gewährten Anleihe, die später auf Heller und Pfennig zurückgezahlt wurde, konnten Uniformen beschafft werden. Die Plastikhelme der Anfangszeit wurden bald durch originalgetreue Repliken aus eigenen Mitteln ersetzt. Ludwig Linder, damaliger Zeugwart der Preußen, übernahm die zeitraubende Aufgabe des Zusammenbaus der einzelnen Helme. Seitdem sind die Preußen ein nicht unbedeutender Teil des Polizeichores Frankfurt am Main e.V., die die historische Verbindung zwischen Frankfurt am Main und Preußen nicht außer Acht lassen wollen.

Die singenden Preußen persiflieren die preußisch, akkurate und disziplinierte Art und würzen das Ganze bei ihren Auftritten mit einem großen Schuss Ironie, da die Preußen, die 1866 Frankfurt am Main annektierten, bei der Bevölkerung nicht gerade gut angesehen waren.

Die marschierenden Preußen werden bei Volksfesten, Umzügen, aber auch als „Eskorten und Staffagen“ bei Ehrungen hochrangiger Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Polizeiführung eingesetzt.

Das Repertoire bestand zunächst aus Frankfurter Liedern, die sich meist um Apfelwein und Frankfurter Gemütlichkeit drehten. Nach den anfänglichen Auftritten übernahm meist ein Sänger der Truppe, der allseits geschätzte Günter Burkhardt, den Taktstab und entlockte den anderen noch so manches Lied des Polizeichores, denn alle Sänger der Preußen waren und sind, nach wie vor, Mitglieder des Polizeichores Frankfurt am Main e.V..

Die "Schnullies"...

Hier soll nicht unerwähnt bleiben, dass sich anfangs aus den Preußen auch noch eine kleine Untergruppe bildete. Die „Schnullies“ deren Repertoire zum größten Teil aus Schlagern, wie die von den Flippers (weine nicht, kleine Eva) und ähnlichen, aber auch aus Persiflagen aus dem Chorgeschehen, bestand. Sie wirkten unter anderem auch auf Karnevalsveranstaltungen mit. Diese kleine Gruppe hat sich leider aus zeitlicher und beruflicher Belastung der Mitglieder, nach einigen Jahren wieder aufgelöst.

Die musikalischen Leiter...

Durch die verschiedenen musikalischen Leiter, die in den folgenden Jahren die Preußen führten, erweiterte sich der Bestand an Liedgut kontinuierlich. Die musikalischen Leiter sind genauer unter der Rubrik „Unsere Dirigenten“ beschrieben, jedoch sollte an dieser Stelle auch an Herrn Wendelin Röckel, den damaligen musikalischen Leiter des Polizeichores Frankfurt am Main e.V., der nicht nur ein begnadeter Pianist und Dirigent war und immer gern bei den Preußen aushalf, erinnert werden. Ohne ihn, hätten die singenden Preußen wohl nie richtig laufen gelernt. Für seinen uneigennützigen Einsatz und die liebenswerte Betreuung gebührt ihm noch heute Dank. Ebenso zu Dank verpflichtet sind die Preußen ihrem jetzigen musikalischen Leiter, Herrn Dominik Heinz, den sie 1998 gewinnen konnten. Mit Dominik, einem exzellenten Solisten, Pianisten und Musikpädagogen, haben die Preußen das große Los gezogen. Bis heute hat er unermüdlich das Repertoire erweitert und verbessert, doch wurde dabei auch die Frankfurter Folklore keinesfalls vernachlässigt.

Das Repertoire...

Ohne zu übertreiben kann man sagen, dass die Preußen das wohl größte Repertoire an Frankfurter-Liedern von allen Frankfurter Chören haben. Viele Stücke sind Eigenproduktionen und der großen Öffentlichkeit bis jetzt nicht bekannt. Um dies zu ändern sind die Preußen unermüdlich auf der Suche nach Spendern und Sponsoren, die helfen, diese Lieder einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Preußen beherrschen ein beachtliches Repertoire verschiedener Stilrichtungen. Darunter befinden sich u.A. Frankfurter Lieder, wie „Die Frau Rauscher, aus de‘ Kappergass‘“, „Im Herzen von Europa“, das „Frankfurter Domlied“ oder auch Lieder der Commedian Harmonists, wie „Veronika, der Lenz ist da“„Was kann der Sigismund dafür“„Untreue“„Ein Freund, ein guter Freund“. Doch umfasst es auch internationale Stücke, wie italienische Bergsteigerlieder „La Montanara“, „Monte Pasubio“, „Signore delle cime“, „Mala moja“ oder „Gwahoddiad“ (eine walisische Volksweise).

Auftritte der Preußen...

Auf vielen Polizeichor-Reisen und auch eigenen organisierten Fahrten sind die Preußen bereits aufgetreten.U.a. in Amerika, Australien, Belgien, Brasilien, England (Wales), Griechenland, Italien, Malta, der Schweiz, der Türkei oder Ungarn. Im Inland gastierten sie in Alsfeld, Bad-Orb, Bad Soden, Battenberg, Berlin, Billigheim, Bottrop, Braunschweig, Breuna, Dresden, Fulda, Gießen, Gochsheim, Gosslar, Hamburg, Kelsterbach, Lich, Marburg, Mainz, Nidda sowie zahlreichen anderen Orten. Gern erinnern sich die Preußen an Auftritte in ihrer Stadt Frankfurt, im Dom, in der Eissporthalle, der Jahrhunderthalle, auf der Hauptwache, auf der Konstabler-Wache, dem Römer, dem Römerberg, auf der Zeil, in Sachsenhausen, sowie im Sendesaal des Hessischen Rundfunks, zurück.

Die Preußen und die Fassenacht...

Ohne viel Werbung, konnten sie sich in den vergangenen Jahren eine stattliche Fan-Gemeinde aufbauen. Natürlich spielten dabei auch Auftritte im HR-Fernsehen zur Fastnachtszeit eine nicht unerhebliche Rolle. Hier sorgten sie bei der Inthronisation des Frankfurter Prinzenpaares unter anderem mit der Fastnachtshymne „Frankfort is‘ die Nummer aans“, aus der Feder von Günter Burkhardt, arrangiert von Dominik Heinz, alljährlich für Stimmung. Im sozialen Bereich, welcher den Preußen auch sehr am Herzen liegt, werden ebenfalls viele Auftritte absolviert. Es ist immer wieder eine schöne Erfahrung, wie viel Warmherzigkeit und Dankbarkeit bei solchen Gelegenheiten (zB. bei Auftritten in Altenheimen), entgegengebracht wird.

So liegt der Hauptgrund zahlreicher Buchungs-Anfragen in der überwiegend positiven Mund-zu-Mund-Propaganda.

Wer von den Gründungsmitgliedern der einstigen Preußentruppe heute noch zu den Preußen gehört ist, sowie welche Zu- und Abgänge bei den Preußen in ihrer bewegten Geschichte erfolgten, ist unter der Rubrik „Mitglieder“ zu sehen.

  

Zusammengestellt von Günter Burkhardt / Theo Diefenthäler / Ludwig Linder (in Memoriam)

  

  

Auszüge aus dem Repertoire der Preussen:

Frankfurter Lieder

  • Die Frau Rauscher aus der Klappergass'
  • Im Herzen von Europa
  • Frankfurter Dom-Lied

Italienische Bergsteigerchöre

  • La Montanara
  • Signore delle cime
  • Monte Pasubio

Comedian Harmonists

  • Veronika, der Lenz ist da
  • Was kann der Sigismund dafür
  • Ein Freund, ein guter Freund

Traditionelle Männerchöre

  • Untreue
  • Mala moja
  • Gwahoddiad (Walisische Volksweise)